Warum ist der Buchsbaumzünsler so schwer zu bekämpfen?

Er ist wohl der Alptraum aller Heimgärtner, deren Garten von Buchsbäumen geziert wird: die Rede ist vom Buchsbaumzünsler. Einem Tier, dass Deutschlands Grün erst seit kurzer Zeit regelmäßig aufsucht und das Fürchten lehrt. Immer wieder verzweifeln Menschen daran, den Schädling loszuwerden und scheitern an der Bekämpfung der zerstörerischen Raupen. Doch wie kam der Buchsbaumzünsler überhaupt nach Deutschland und was macht ihn bei grünen Daumen zu einem solch gefürchteten Gartengast?

Gründe warum der Buchsbaumzünsler schwer zu bekämpfen ist

Wann kam der Buchsbaumzünsler nach Deutschland?

Kindern wird oft die Geschichte der Raupe Nimmersatt erzählt. Diese handelt von einer Raupe, die sich scheinbar nicht satt fressen kann. Und ähnlich verhält es sich auch mit den Raupen des Buchsbaumzünslers. 2006 wurde die Art erstmalig in Deutschland gesichtet und seit an hat sich der Buchsbaumzünslerbefall zu einem wahren Problem in deutschen Gärten und Grünanlagen entwickelt.

Der Kleinschmetterling stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum und hat sich hierzulande als eine invasive Spezies entwickelt. Medienberichten zufolge sind auch weitere mitteleuropäische Länder wie Österreich, Frankreich und die Niederlande vom Befall durch das Insekt betroffen. Bevor das Tier zum Schmetterling wird, fressen sich seine Raupen an Buchsbäumen satt. Dies geschieht mitunter bis zum totalen Kahlfraß der Pflanze – ein Horrorszenario, welches schon viele Gärten heimsuchte. Doch warum ist der Buchsbaumzünsler so schwer zu bekämpfen? Ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren macht die Beseitigung der Raupen so umständlich.

Bekämpfung des Buchsbaumzünslers: diese Möglichkeiten gibt es

Zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers kann man sich verschiedenen Möglichkeiten bedienen. Dazu zählen unter anderem das mühsame Absammeln per Hand aber auch biologische Maßnahmen der Schädlingsbekämpfung. Im Folgenden erläutern wir, wie wirkungsvoll die einzelnen Methoden sind und worin ihre Vor- und Nachteile liegen.

Bevor es überhaupt zu einem ausgeschrittenen Befall kommt, sollte man entsprechende Präventivmaßnahmen ergreifen. Dazu zählt vor allem die regelmäßige Kontrolle der heimischen Buchsbäume im Zeitraum von März bis Oktober. Um zu überwintern spannen die Raupen deutlich sichtbare Kokons, die zwischen Blättern kleben und sie vor äußerlichen Einflüssen schützen sollen. Im Zweifel sollte also in allen vier Jahreszeiten besonderer Augenmerk auf das heimische Grün gelegt werden. Selbstverständlich sind die Tiere auch „in flagranti“ zu erwischen, während sie die Blätter des Buchsbaums verzehren. In jedem Fall sollte man dafür sorgen, die Tiere von der betroffenen Pflanze zu entfernen. Dies erreicht man beispielsweise durch händisches Absammeln oder eine Hochdruckreinigung mit Hilfe eines starken Wasserstrahls.

Ist der Eingriff per Hand erfolglos, so empfiehlt es sich, biologische Mittel zur Schädlingsbekämpfung einzusetzen. Als besonders wirksam und dennoch umweltschonend hat sich laut Studien das Bakterium Bacillus thuringiensis erwiesen. Im asiatischen Raum wird hingegen auf das Öl des Niembaumes gesetzt, mit dem die Buchsbäume eingesprüht werden. Der Vorteil biologischer Schädlingsbekämpfung liegt in der Nachhaltigkeit dieser Methode – denn so gefährdet man die Umwelt nicht unnötig. Chemische Mittel wie Pestizide etwa können ebenso giftig für unschuldige Tiere wie zum Beispiel Bienen sein.

Wie es soweit kommen konnte

Eine Frage, die sich Parkpfleger sowie Hobbygärtner in jüngster Vergangenheit immer wieder gestellt haben lautet sicherlich „Wie konnte es überhaupt so weit kommen?“. Dass der Buchsbaumzünsler sich so ungehindert und extrem in Deutschland und weiteren EU-Staaten ausbreiten konnte, ist vornehmlich der Tatsache zu schulden, dass das Insekt auf mehr oder weniger unnatürlichem Wege in unsere Breitengrade importiert wurde. Die fortschreitende Invasion scheint bis auf Weiteres also leider unaufhaltbar – denn der Buchsbaumzünsler hat hierzulande bisweilen noch keine natürlichen Fressfeinde.

Das liegt zum einen daran, dass das Insekt den heimischen Tieren noch fremd erscheint und andererseits wohl kaum bekommt. Denn die Raupen des Buchsbaumzünslers nehmen viele giftige Stoffe aus den Pflanzen auf, die sie befallen. Das macht sie selbst giftig oder zumindest unbekömmlich für andere Tiere. Dennoch sieht man vereinzelt schon Kohlmeisen oder Spatzen, die sich an den Raupen als Nahrungsquelle bedienen. Nichtsdestotrotz wird für einen unabsehbaren Zeitraum noch jeder selbst dafür sorgen müssen, die Schädlinge aus seinem Garten zu vertreiben und unschädlich zu machen.

Quellen

https://www.br.de/themen/wissen/buchsbaumzuensler-raupe-buchsbaeume-schaedling-100.html

https://www.pflanzenheld.de/magazin/buchsbaumzunsler-so-retten-sie-ihren-buchsbaum/

https://de.wikipedia.org/wiki/Buchsbaumzünsler

Über den Autor
Autor Karl Wintermann

Karl berichtet als Redakteur bei warum-wieso.de über die verschiedensten Phänomene des Alltags. Neben dem Schreiben liebt er Kaffee und Schokolade.