Es gibt wohl nicht Schöneres, als abends auf der Couch den Tag mit einem Spielfilm ausklingen zu lassen und dabei mit der heimischen Surround-Sound-Heimkinoanlage völlig ins Filmgeschehen abzutauchen. Neben dem Sehsinn und der Wahrnehmung von Farben ist unser Gehör maßgeblich mit daran beteiligt, wie wir die Welt um uns herum erleben. Genau dies macht sich die Technologie hinter dem Surround-Sound zunutze. Wir haben uns die Frage gestellt, wie Surround-Sound überhaupt funktioniert und warum er sich für uns so echt anfühlt.
Realistischer Sound dank Surround
Vorab möchten wir gern die Begrifflichkeit Surround Sound etwas näher erläutern. Audio- bzw. Heimkinosysteme mit Surround Sound sorgen für gewöhnlich dafür, dass dem Hörer bei der Tonausgabe das Gefühl vermittelt wird, er würde sich mitten im Geschehen befinden. Durch die Technologie wird unserem Gehirn vorgetäuscht, wir befänden uns in einem Raum und die Klänge kämen bei der Wiedergabe aus allen erdenklichen Richtungen.
Bevor der Surround-Sound entwickelt wurde, wurden Filme und Spiele noch in Stereo produziert – und auch heute noch kommen viele Fernseher und Anlagen von Werk aus mit Stereolautsprechern einher. Allerdings erkannte man schon bald, dass man durch Surround-Sound ein deutlich realistischeres und ansprechenderes Erlebnis der Unterhaltung erreichen konnte.
So kann mittels der Technologie etwa erreicht werden, dass die Geräusche aus Konsolen- oder PC-Spielen weitaus realistischer erscheinen: fliegt im Spiel etwa ein Hubschrauber über den Kopf des Spielers, so hört es sich für uns im Wohnzimmer tatsächlich so an, als würden wir uns in einer solchen Geräuschkulisse befinden. Alle Klänge werden für uns „räumlich ausmachbar“, das heißt, sie werden im Surround-Panorama verteilt. Und auch Filme nutzen diese neuen Möglichkeiten der Audioausgabe. Gerade in actionreichen Filmszenen im Kino macht sich der Surround-Sound bemerkbar und versetzt die Zuschauer in seinen Bann. Werfen wir nun also einen Blick auf die Technik hinter dem ausgeklügelten System.
Funktionsweise von Surround-Sound
Bricht man Surround-Sound auf seine wesentliche Funktionsweise herab, so funktioniert er nach dem folgenden Grundmodell: mehrere Audiosignale (bzw. Kanäle) werden über verschiedene Lautsprecher empfangen und ausgegeben. Dabei sind die Lautsprecher an unterschiedlichen Stellen im Raum positioniert. Die Audiosignale stammen aus der Klangquelle (beispielsweise einer BluRay) und werden über entsprechende Soft- und Hardware im Endgerät bei der Wiedergabe dekodiert.
Im Vergleich zu früheren Soundsystemen mit monophonen Klängen (Einkanal-System) sprechen wir hier von einem enormen technischen Fortschritt. In sogenannten Mono-Soundsystemen wurde das an die Lautsprecher gesendete Signal noch als eine einzelne Tonspur kodiert und dann meist auch über nur einen einzigen Lautsprecher empfangen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein neues Verfahren für die Soundwiedergabe und -aufnahme entwickelt: die Stereofonie. Beim Stereo-Klang wurde die Tonausgabe auf zwei Kanäle, links und rechts, aufgeteilt. Nun war es den Zuhörern erstmalig möglich, sich in eine gewisse räumliche Klangatmosphäre hineinzuversetzen.
Schon wenig später sollte der Surround-Sound erfunden werden. 1987 wurde das Verfahren vom internationalen Komitee „Society of the Motion Picture and Television Engineers“ zum allgemeingültigen Standard aller Kinoproduktionen bestimmt.
Der Surround-Sound verleiht seit jeher aber nicht nur im Kino ein vollwertigeres Hörerlebnis – denn auch im heimischen Wohnzimmer hat sich das realistische Klangbild mitsamt seinem erweiterten Tiefenfeld durchgesetzt. Dolby Surround 5.1 Heimkinosysteme gehören mittlerweile zur Grundausstattung von Filmliebhabern, Zockern und Audiophilen.
Was ist Dolby Surround?
Dolby Surround kann als Consumer-Version des analogen und mehrkanaligen Dolby-Filmtonformats (Dolby Analog und Dolby SR) betrachtet werden. In der Produktion eines Dolby Surround-Soundtracks werden jeweils vier Kanäle (links, Mitte, rechts und mono) mit Audioinformationen matrixcodiert und im Anschluss auf nur zwei Tonspuren übertragen.
Die codierten Audiosignale der Tonspuren werden daraufhin als Stereoquellen z.B. per Fernsehübertragung auf das Endgerät übertragen. Vor der Wiedergabe werden die Tonspuren dann vom Dolby Pro Logic Codec dekodiert, damit der ursprüngliche vierkanalige Surround-Sound-Klang wiederhergestellt werden kann.
Manch einer von uns hat sich vielleicht schon mal gefragt, warum es eigentlich 5.1 Surround Sound heißt, bzw. wofür die .1 überhaupt steht. Die Mehrkanal-Soundtechnologie macht sich den Kanal .1 zunutze, um niedere Frequenzen wiederzugeben. In der Praxis wird das sogenannte LFE (Low Frequency Effects) Signal innerhalb des Surround an einen entsprechenden Subwoofer gesendet. Dieser sorgt im Wohnzimmer dafür, dass beispielsweise Explosionen im Film deutlich echter klingen und der Bassbereich somit voll abgedeckt wird.