Warum ist Schwarz keine Farbe?

Schwarz ist keine Farbe. Oder? Das stimmt so nicht ganz, denn Schwarz bezeichnet eigentlich nur die Abwesenheit von Farbe. Aber wieso findet sich Schwarz trotzdem in vielen Farbpaletten wieder, mit denen wir malen? Wie wird schwarze Farbe überhaupt hergestellt? Begib dich mit uns in diesem Text auf die Suche nach Antworten auf diese und weitere interessante Fragen.

Darum ist schwarz keine Farbe
Dort wo kein Licht ist wird es dunkel. Aber Schwarz ist keine Farbe im herkömmlichen Sinne. Wir erklären, wieso.

Schwarz ist eine unbunte Farbe

Da sich die Frage danach, ob Schwarz eine Farbe ist, gar nicht so einfach mit Ja oder Nein beantworten lässt, gehen wir sie zunächst etwas allgemeiner an: Was ist Farbe überhaupt? Die meisten Menschen verstehen unter Farbe die sichtbare Farbe eines Objekts.

Diese kommt durch Lichtwellen zustande, welche vom Objekt reflektiert werden und auf unsere Augen treffen. Dabei kann es sich um das gesamte sichtbare Spektrum von Farbtönen handeln (rotes, gelbes, grünes und violettes Licht) oder aber nur um einen kleineren Teil des Spektrums.

Verschiedene Gegenstände reflektieren das Licht unterschiedlich stark. Durch diesen physikalischen Prozess nehmen wir Gras in unserer Sinneswahrnehmung als grün, einen Apfel als rot, Milch als weiß oder den Ozean als blau wahr.

Bei einem schwarzen Gegenstand hingegen wird das Licht beinahe vollkommen absorbiert, sodass wir diesen als „farblos“ wahrnehmen. Aus diesem Grund gilt Schwarz als eine unbunte Farbe. Zu den unbunten Farben zählt auch Weiß, wohingegen dieses alle Farben in sich beherbergt.

Schwarz und weiß stellen keine Farben im herkömmlichen Sinne dar, da sie nicht aus den Grundfarben von Rot, Blau und Gelb gemischt werden. So kommen Schwarz und Weiß auch nicht im Regenbogen vor.

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Warum ist Schwarz nicht gleich Schwarz?

Wie bei allen anderen Farben gibt es auch bei Schwarz verschiedene Töne und Nuancen. Grund dafür ist, dass die Zusammensetzung der Farbpigmente und die Oberflächenbeschaffung von Objekten nicht immer gleich sind.

Es kann zum Beispiel sein, dass ein schwarzes T-Shirt dunkler wirkt als eine schwarze Samtjacke. Das liegt daran, dass die Fasern des T-Shirts das Licht anders reflektieren und absorbieren als der Samt-Stoff der Jacke. Auch der Glanz von schwarzen Oberflächen kann sich unterscheiden. So wirkt eine Lackoberfläche anders als ein Stück Papier.

Wie Schwarz von unserem Auge wahrgenommen wird

Das Auge nimmt durch seine Netzhaut wahr, was im Umfeld vor sich geht. Dabei werden Lichtreize aus dem Spektrum des sichtbaren Lichts in Nervenimpulse umgewandelt und an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn interpretiert diese Informationen als eine bestimmte Farbe – je nachdem, welche Wellenlängen des Lichts besonders stark oder schwach ausgeprägt sind.

Aber was ist nun mit Schwarz? Nun, das Auge kann kaum Impulse an das Gehirn weiterleiten, wenn kaum bis keine Lichtanteile vorhanden sind. Folglich interpretiert das Gehirn diese Informationen auch nicht als Farbe, sondern als Schwarz.

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Weiteres Wissen zur unbunten Farbe Schwarz

Ist Schwarz die Absorption aller Farben?

Nein, das ist nicht ganz richtig. Schwarz kann zwar alle Farben vom sichtbaren Farbspektrum absorbieren, aber es gibt auch noch andere Farben wie zum Beispiel ultraviolette oder infrarote Strahlen, die Schwarz nicht absorbieren kann. Diese Strahlungen werden von unseren Augen nicht wahrgenommen und sind daher für uns unsichtbar.

Bedeutung und Symbolik

In den meisten Kulturen hat Schwarz eine bedeutende symbolische Kraft. In der westlichen Welt ist sie eine Todes- beziehungsweise Trauerfarbe. Auch in anderen Kulturen hat Schwarz eine besondere Bedeutung. So ist sie in der buddhistischen Kultur beispielsweise eine Glücksfarbe und wird mit Wärme assoziiert. In vielen Kulturen wird Schwarz auch mit Macht und Stärke in Verbindung gebracht.

Herstellung von schwarzer Farbe

Schwarz entsteht meist durch eine Mischung von Farbpigmenten. In der Natur ist ein tiefdunkles Schwarz nicht besonders häufig zu finden. Manchmal präsentiert uns Mutter Erde aber auch besonders kräftige Schwarztöne. Zum Beispiel in Form von Schwarzkohle. Daneben gibt es auch eine ganze Reihe an schwarzen Erdfarben. Und mischt man Ruß und Kohle mit Ölen oder Fetten, kann auf natürliche Weise ein sehr dunkles Schwarz erzeugt werden.

Über den Autor
Autor Karl Wintermann

Karl berichtet als Redakteur bei warum-wieso.de über die verschiedensten Phänomene des Alltags. Neben dem Schreiben liebt er Kaffee und Schokolade.