Ende 2017 waren bereits rund 3,31 Milliarden Smartphones weltweit im Gebrauch. Würde man diese enorme Zahl auf die Weltbevölkerung hochrechnen, bedeute dies, dass nahezu die Hälfte (ca. 43,5%) aller Menschen ein Smartphone besitzen würde. In Anbetracht dieser Tatsache haben wir uns gefragt, ob man heutzutage überhaupt noch ohne ein Smartphone auskommen kann und haben 10 Gründe, warum man kein Smartphone braucht zusammengetragen. Erfahre hier mehr über das Leben ohne Handy.
1. Telefonieren geht auch ohne Smartphone
Man ist auch ohne Smartphone und mobiles Netz erreichbar und kann mit seinen Kontakten kommunizieren. Ein klassisches Handy reicht vollkommen aus, um per Anruf miteinander zu telefonieren. Denn zur Erfüllung der wesentlichen Grundfunktion eines jeden Mobiltelefons braucht es eben kein „smartes Präfix“ – wir können anrufen und angerufen werden. Wer noch weiter gehen möchte, kann sogar ganz radikal schlichtweg gar kein Handy mehr mit sich tragen und ausschließlich über das Festnetztelefon zu Hause seine Anrufe tätigen.
Vielleicht ist der folgende Vergleich etwas weit hergeholt, dennoch verdeutlicht er sehr gut, dass auch mit Technikverzicht viele Dinge noch immer möglich sind. So schafft es der vermeintlich rückständige Tante-Emma-Laden von nebenan problemlos auch ohne Strichcode und aufwendigem Kassensystem richtig zu kassieren und Buch zu führen.
2. Mobiles Netz ist kein Muss
Smartphones sind vor allem darauf ausgelegt, über die mobile Internetverbindung oder per WLAN von jedem Standort aus auf das Internet zugreifen zu können. Doch wer zwingt uns dazu dauerhaft online zu sein? Statt verzweifelt im Funkloch eine Bahnverbindung per App zu suchen ist es in der Praxis sogar meist schneller, die nächste Fahrt über „analogen“ Fahrplan herauszufinden.
Selbst wer gar nicht oder nur sporadisch auf die mobile Netzanbindung verzichten kann, bleibt nicht im Regen stehen: Es sind immer mehr öffentliche WLAN-Hotspots, vor allem in größeren Städten verfügbar, die uns das Surfen unterwegs per Laptop oder Tablet ebenso ermöglichen.
3. WhatsApp vs. SMS
Selbst ein günstiges Klapphandy ohne weitere Funktionen bietet die Möglichkeit Textnachrichten in Form von SMS zu verschicken. Einer der Einwände könnte hier sein, dass SMS-Text mehr oder weniger begrenzt ist, und die Nachrichtenübermittlung mitunter Geld kostet.
Doch sind wir mal ehrlich: durch Messenger-Apps wie WhatsApp & Co. prasseln jeden Tag massenhaft viele Nachrichten auf uns ein, obwohl nur die wenigsten davon einen wirklichen Mehrwert bieten. In einer kurzen und prägnanten SMS sind wir gezwungen, die Dinge auf den Punkt zu bringen und sparen so letzten Endes noch eine ganze Menge Zeit. Hinzu kommt, dass eine SMS-Flat weitaus günstiger als eine Internetflat sein kann.
4. News gibt es auch am Kiosk
Nachrichten Apps sind auf Smartphones eine beliebte Informationsquelle. Auf iOS zum Beispiel werden in regelmäßigen Abständen neue Schlagzeilen aus ausgewählten Nachrichtenportalen in einem News-Widget präsentiert. Wer auf dem Laufenden bleiben will, benötigt dafür allerdings nicht zwangsweise ein modernes und smartes Phone: gut recherchierte und journalistisch hochwertige Artikel finden wir nämlich an jedem gut sortierten Zeitungskiosk.
Das einzige Manko hier: auch wenn die Artikel bis auf den Redaktionsschluss des Vortages aktuell sind, gibt es natürlich keine Möglichkeit von Eilmeldungen und ähnlichen Nachrichtenmodellen. Dafür müssen dann Radio oder TV herhalten. Einen Vorteil bietet die Sache dann doch: viele längere journalistische Texte bekommen wir im Netz nur hinter der sogenannten Pay-Wall, gegen ein Bezahl-Abo zu Gesicht. Im Kiosk nebenan können wir jedoch alle Artikel durchstöbern bevor wir dafür bezahlen müssen.
5. Endlich Ruhe durch’s Leben ohne Handy
Uns durchfährt höchstwahrscheinlich ein ziemlicher Schrecken, sollten wir unser Smartphone irgendwo vergessen haben und ganz ohne den Alltagshelfer völlig „nackig“ dastehen. Anstatt sich daraufhin weiter verrückt zu machen, kann man das Positive aus der Situation ziehen. Es kann so entspannend sein, einmal nicht für Jedermann zu jedem Zeitpunkt erreichbar zu sein, so beruhigend, nicht im Minutentakt durch Klingel- oder Signaltöne gestört zu werden. Das hilft letztlich, neue Konzentration zu gewinnen und sorgt für Ruhe und Ausgeglichenheit. Und vielleicht vergessen wir unser Smartphone das nächste Mal sogar mit Absicht irgendwo oder schaffen es ganz ab.
6. Persönliche Daten schützen – Adiéu Datenspion-Apps
Wagen wir einen Blick in die Charts der kostenlosen Apps aus dem Apple AppStore, fällt uns auf, dass die Top-Plätze durch Apps von großen Unternehmen wie Facebook, Google & Co. besetzt sind. WhatsApp ist unangefochtener Topreiter in dieser Kategorie und gehört zum Weltkonzern Facebook. Erst Anfang 2018 machte das Unternehmen mit einem Datenschutzskandal Negativschlagzeilen.
Auch mit Inkrafttreten der DSGVO sollten wir uns als Smartphone-Nutzer darüber im Klaren sein, dass immer ein gewisser Teil unserer persönlichen Daten gespeichert, übertragen und beispielsweise für Maßnahmen des Social Media Marketings verarbeitet wird. Dazu zählen sämtliche persönliche Informationen sowie auch Fotos und Videos, die wir über die einschlägigen Apps übermitteln. Wer jedoch erst gar kein Smartphone nutzt, der muss sich auch keine Gedanken über Datenkraken machen. Und Fotos und Videos mit den Freunden teilen, das funktioniert zur Not auch noch ganz Retro über USB-Stick oder andere Speichermedien.
7. Smartphones klauen Platz in der Tasche
Groß, größer, Phablet. Der Hype um immer größere Displays scheint kein Ende zu nehmen und so überschwemmt uns der Markt regelmäßig mit immer größeren Phones, die ab einer bestimmten Größe auch Phablets genannt werden. Doch brauchen wir denn wirklich einen so klobigen Begleiter in unserer Tasche? Oder ist die Grenze womöglich längst überschritten, als dass wir noch von einem Mobiltelefon sprechen könnten?
Warum also nicht für größere Bildschirm-Anforderungen entweder direkt den Computer oder alternativ ein Tablet nutzen – so können wir unterwegs besser von einem handlichen, kleinen Mobiltelefon profitieren. Smart muss es dazu auch nicht sein. Ganz zu schweigen davon, dass es auch wahnsinnig unästhetisch aussieht, die großen Phones in der Hosentasche zu tragen!
8. Spider-App und Kratzer im Display
Aktuelle Smartphones kommen von Haus aus zumeist mit einem großen Schwachpunkt zu uns: ihre Displays sind äußerst zerbrechlich. Zerbrochene Displays, die umgangssprachlich aufgrund ihres Aussehens auch „Spider-App“ bezeichnet werden, zählen aktuell zu den häufigsten Schäden mobiler Telefone. Das ist kein Wunder, bedenkt man die technische Beschaffenheit der Touchdisplays, die in der Regel aus Glas gefertigt sind. Auch wenn es einige Displayschutzfolien gibt, die erweiterten Schutz gegen das Zerbrechen bieten sollen, ist man wohl nie ganz sicher. Außer man entscheidet sich dazu, bewusst auf ein Smartphone zu verzichten und stattdessen zu einem eher stabileren Handy ohne großes Display zu greifen.
9. Retro-Phones kommen in den Trend
Mit den kleinen Telefonen in unseren Taschen verhält es sich etwas wie mit der Mode: was heute „In“ ist, kann morgen bereits „Out“ sein. Und was früher einmal war, kann heute wieder zum Renner werden. Retro-Phones werden immer beliebter. Das bewies nicht zuletzt Nokia mit einem sehr erfolgreichen Relaunch des Klassiker-Modells 3310. Das überarbeitete und an die Urversion angelehnte Modell brachte dem Konzern gute Verkaufszahlen ein und spiegelt das enorme gesellschaftliche Interesse an alternativen Phones.
10. Die ältere Generation hat es auch ohne geschafft
Den letzten in der Reihe der 10 Gründe, warum man kein Smartphone braucht sowie noch viele weitere Gründe können uns sicherlich die Menschen aus der älteren Generation verraten. Wie haben sie es wohl ohne die kleinen Supercomputer in der Hosentasche geschafft?
Es steht außer Frage, dass wir ständig mit neuen technologischen Innovationen konfrontiert werden und sich unser Umgang miteinander in Zeiten der Digitalisierung und Social Media stetig verändert. Nichtsdestotrotz sollten wir uns darum bemühen, die zwischenmenschliche Kommunikation nicht in unpersönliche Geburtstagsgrüße in Form von WhatsApp-Nachrichten oder Facebook-Posts abdriften zu lassen und den Blick über den Smartphonerand hinaus weiterhin zu wagen. Es bleibt letzten Endes jedem selbst überlassen, in wie fern er sich von den Geräten abhängig macht oder nicht. Das Leben ohne Handy ist immer noch möglich – auch wenn es manchmal schwieriger ist.