Warum leuchten Glühwürmchen?

Sie erhellen dunkele Sommernächte und begeistern jedes Kind! Doch warum leuchten Glühwürmchen? In diesem Artikel klären wir auf, wie diese kleinen Käfer Licht erzeugen.

Warum leuchten Gluewuermchen nachts
Ihr Licht erhellt die Nacht. Doch warum leuchten Glühwürmchen überhaupt?

Glühwürmchen sind eigentlich keine Würmer

Als Glühwürmchen bezeichnet man verschiedene Arten von Leuchtkäfern. Weltweit gibt es insgesamt mehr als 2000 Arten von ihnen. In Deutschland sind allerdings nur 3 Arten beheimatet: der Große-Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca), der Kleine-Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) und der Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus).

Gut zu wissen: Bei den Großen- und Kleinen-Leuchtkäfern können die Weibchen nicht fliegen. Sie leuchten, damit sie leichter von den Männchen gefunden werden.

Was das Leuchtkäfer Glühen und die Paarung miteinander zutun haben

Glühwürmchen sind von Mai bis Oktober aktiv. Nur selten lassen sie sich nach Halloween noch beobachten. Am aktivsten sind die kleinen Leuchtkäfer jedoch von Juni bis August. Dabei ist die beste Nacht im Jahr, um Glühwürmchen zu beobachten, die sogenannte Johannisnacht zwischen dem 23. und 24. Juni. Sie läutet die Paarungssaison der kleinen Leuchtkäfer ein.

Auch interessant: Andere Tiere, welche ebenfalls sehr nachtaktiv sind, sind Wölfe. Doch warum heulen Wölfe überhaupt? Das erfährst du in unserem Artikel zum Thema.

Die Glühwürmchen leuchten also, um sich zu paaren. Es gibt Arten, bei denen nur die Weibchen leuchten, aber auch Arten, bei denen sowohl das Männchen, als auch das Weibchen leuchtet. Im Normalfall läuft die Paarung wie folgt ab: Das Weibchen sitzt im Gras oder Busch und leuchtet.

Dadurch wird das Männchen aufmerksam und fliegt über das Weibchen. Über dem Weibchen lässt sich das Glühwürmchen Männchen dann fallen und vollzieht dann die Paarung.

Wie entsteht das Licht von Glühwürmchen?

Glühwürmchen erzeugen Licht durch eine chemische Reaktion, die Biolumineszenz genannt wird. Biolumineszenz ist die Erzeugung von Licht durch einen Organismus mittels chemischer Reaktionen. Die verwendeten Chemikalien sind Adenosintriphosphat (ATP) und Luciferin (zu deutsch. Lichtträger). Luciferin reagiert mit Sauerstoff und erzeugt so das Licht der kleinen Tierchen.

Das ATP und das Luciferin werden in den Zellen im Bauch der Glühwürmchen gespeichert. Bei der Reaktion werden Nebenprodukte freigesetzt, die Wärme abstrahlen, die den Hinterleib des Glühwürmchens erwärmen. Die Wärme ist allerdings äußert gering und Glühwürmchen glühen demnach auch nicht sondern leuchten eher vergleichbar mit einer LED-Lampe.

Das Hinterteil der Glühkäfer ist transparent und von einer Schicht Salzkristalle bedeckt, welche das Licht nach außen scheinen lässt. Ähnlich, wie bei einem Scheinwerfer verstärken die Salzkristalle der Käfer das Licht.

So lebt ein Glühwürmchen

  • Den größten Teil ihres Lebens verbringen Glühwürmchen als Larve
  • Das Larvenstadium dauert drei Jahre
  • Währenddessen ernähren sie sich ausschließlich von Schnecken und Nacktschnecken, welche zuerst mit einem Gift getötet werden
  • Sind die Käfer vollgefressen folgt ein einwöchiges Puppenstadium
  • Nach dem schlüpfen beginnen sich die Käfer zu paaren
  • Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier geschützt ab und stirbt danach
  • Die Männchen leben noch ca. 2 Wochen weiter

Sind Glühwürmchen am Aussterben?

Nicht nur die Tiere des Regenwaldes sind durch die Abholzung bedroht, sondern auch Insekten, wie die Leuchtkäfer. In den letzten Jahren ist die Zahl der Glühwürmchen, genau wie bei allen anderen Insekten zurückgegangen. Ihr Lebensraum wird durch die Landwirtschaft zunehmend zerstört. Auch die Städte werden immer heller und heller. Das verwirrt die Männchen, die dann Schwierigkeiten haben, die Weibchen zu finden.

Wenn man selbst Glühwürmchen in seinem Garten einen Lebensraum bieten möchte, sollte man im Sommer das Gras länger wachsen lassen und auf großartige Außenbeleuchtung verzichten. Wer möchte kann zusätzlich auch noch einige Stöcker zu Haufen auftürmen, um so den Käfern bei der Paarung zu helfen.

Zusammenfassung

Fassen wir also zusammen: Glühwürmchen sind in Wirklichkeit gar keine Würmer sondern Käferartige Insekten. Sie leuchten aufgrund einer biochemischen Reaktion ihres Körpers von Luciferin mit Sauerstoff. Das Glühen der Tiere dient zur Fortpflanzung und signalisiert dem Männchen die Paarungsbereitschaft des Weibchens.

Lese-Tipp: Wer mehr über Insekten erfahren möchte, dem empfehlen wir unseren Artikel: Warum Kakerlaken so Widerstandsfähig sind.

Über den Autor
Autor Karl Wintermann

Karl berichtet als Redakteur bei warum-wieso.de über die verschiedensten Phänomene des Alltags. Neben dem Schreiben liebt er Kaffee und Schokolade.