Warum quaken Frösche nachts? – einfach erklärt

Wenn Frösche quaken kann dies zu einem wahren Klangkonzert werden. Das Problem dabei ergibt sich, wenn die Tiere es nachts tun. Denn Froschquaken ist laut und kann so schnell störend wirken. Die Nähe zu Gewässern erhöht die Wahrscheinlichkeit, nachts das Quaken der Frösche zu hören. Ein (wenn auch lästiges) Zeichen für die lebendige Natur in unmittelbarer Umgebung. Doch warum quaken Frösche in der Nacht und so selten am Tage? Und wieso tun sie das überhaupt?

Frösche quaken nachts mitunter sehr lautstark

Teichfrösche und ihre Rufe

Gegen Abend hört man den Fröschen vielerorts am lautesten zu, wenn sie ihr Quak-Geräusch zur Schau stellen. Typische Lebensräume, in denen diese Konzerte stattfinden, sind neben Seen und Teichen auch Weiher. Die quakenden Frösche sind teilweise über Meter hinweg noch deutlich zu hören. Dabei veranstalten die kleinen Amphibien diese Konzerte vor allem aus einem Grund: der Paarung.

Die männlichen Tiere versuchen durch ihr lautes und melodisches Quaken ein Weibchen für sich zu gewinnen. Die Rufe der Männchen sollen aber nicht nur Weibchen anlocken, sondern werden ebenso dazu genutzt, das Territorium zu markieren. Warum aber geschieht das Ganze nun bei Nacht und nicht am Tage?

Frösche quaken – aber nicht immer

So sehr die Lockrufe ein Weibchen reizen sollen, so schnell können die Töne auch verstummen. Am Tage geschieht dies besonders schnell, sobald sich Fressfeinde nähern. Störche, Reiher und andere Feinde sollen möglichst nicht wissen, wo sich das begehrte Futter im Schilf versteckt. Und so schweigen die Frösche die meiste Zeit am Tage.

Frösche quaken also in den Abendstunden mehr, da sie dann schwerer auszumachen sind. Hinzu kommt, dass die meisten Feinde, die der Amphibie zu Leibe rücken wollen, nicht als nachtaktiv gelten. So können Frösche in der Nacht ihre Lockrufe sicherer und erfolgreicher aussenden.

Dass es tagsüber eher ruhig am Teich zugeht, liegt zudem daran, dass Frösche ebenso wie Wölfe und andere Wildtiere eher Dämmerungs- und Nachtaktiv sind, d.h. tagsüber kaum etwas tun. Geht die Sonne langsam unter, wird es dafür umso lauter.

Je nachdem, wieviele Tiere sich am Ort befinden, werden Frösche in der Nacht richtig laut und können dem ein oder anderen leicht den Schlaf rauben. Die Nähe zu Gewässern beeinflusst das Quaken der Frösche erheblich, da sie in direkter Verbindung mit dem ökologischen Gleichgewicht und der unmittelbaren Umgebung stehen.

Wie machen die Frösche die Geräusche?

Frösche erzeugen ihre charakteristischen Quakgeräusche durch ein beeindruckendes Zusammenspiel von Körperteilen, insbesondere der Schallblase. Diese fungiert als eine Art Resonanzkörper. Zur weiteren Schallverstärkung nutzen Frösche neben ihrer Schallblase auch den Mund- und Rachenraum.

Wenn ein Frosch quakt, strömt Luft aus seiner Lunge und lässt die Schallblase schwingen, was den typischen Ton erzeugt. Die Größe und Form der Schallblase sowie die Schnelligkeit, mit der die Luft bewegt wird, beeinflussen die spezifischen Töne, die ein Frosch erzeugen kann.

Interessant ist, dass nicht alle Froscharten die gleichen Quakgeräusche von sich geben. Die Unterschiede in den Lautäußerungen sind oft so signifikant, dass sie zur Identifizierung einzelner Arten verwendet werden können. Manche Arten besitzen sogar einzigartige Rufmuster, die sie von nahestehenden Spezies unterscheiden.

Der Vergleich zu Kröten zeigt zudem, dass diese, obwohl sie nahe Verwandte der Frösche sind, oft deutlich weniger laute oder sogar ganz andere Lautäußerungen haben. Kröten besitzen zwar ebenfalls Schallblasen, jedoch erzeugen und verstärken sie Töne auf eine Weise, die zu weniger melodischen und oft leiseren Geräuschen führt.

Die lautesten Froscharten

Unter den zahlreichen Froscharten gibt es einige, die besonders durch ihre Lautstärke auffallen. Zu den lautesten gehören:

  1. Der Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus): Dieser in Europa weit verbreitete Frosch ist besonders an Gartenteichen ein häufiger Gast. Sein Quaken ist nicht nur laut, sondern auch in warmen Frühlingsnächten fast durchgängig zu hören.
  2. Der Ochsenfrosch (Lithobates catesbeianus): Ursprünglich aus Nordamerika stammend, kann dieser Frosch mit einem beeindruckend tiefen und lauten Ruf aufwarten.
  3. Der Schreifrosch (Hyla versicolor): Dieser Frosch aus der Familie der Laubfrösche ist bekannt für sein lautes und anhaltendes Quaken, das besonders in der Paarungszeit zu hören ist.
  4. Die Grünfrösche der Gattung Pelophylax: Diese Gruppe ist nicht nur für ihre auffällige grüne Färbung bekannt, sondern auch für ihre lauten Rufe, mit denen Männchen Weibchen anlocken möchten.
  5. Der Amazonas-Riesenfrosch (Leptodactylus pentadactylus): Dieser in den Regenwäldern Südamerikas lebende Frosch erzeugt tiefe, dröhnende Rufe, die über große Entfernungen hinweg zu hören sind.

Wie lange geht ein „Froschkonzert“?

Jeder, der schon einmal das nächtliche Quaken der Frösche ertragen musste, stellt sich die Frage: Wann hört es endlich auf?

Die meisten in Deutschland beheimateten Frösche quaken von Ende April bis in den späten Sommer hinein – denn dann ist Paarungszeit und die Männchen setzten lautstark daran, ein paarungsbereites Weibchen zu ergattern. Und diese Konzerte dauern in der Regel für mehrere Stunden an.

Das kann dem Menschen schnell den Schlaf rauben, besonders wenn ein kurzzeitiger Lärm zur permanenten Lärmbelästigung wird.

Kann man gegen das Froschquaken etwas tun?

Fühlt man sich nachts durch die lautstarken Rufe gestört, reicht das allgemein hin nicht aus, um eine Umsiedlung der Frösche anzustoßen. Denn die Laichzeit der Tiere ist geschützt und so kann man dagegen weniger ausrichten, als etwa gegen das Gebell eines Nachbarhundes. Nur in Ausnahmefällen kann die Lärmbelästigung rechtlich so eingestuft werden, dass Maßnahmen seitens der Stadt ergriffen werden müssen.

Hinzu kommt, dass eine Umsiedlung der Frösche an ein anderes Laichgewässer nicht unbedingt Wirkung zeigen muss, denn: Frösche bleiben ihrem Geburtsort treu und wandern so jedes Jahr an ihren Geburtsteich zurück, um dort selbst Nachwuchs zu zeugen.

Kurzum: Frösche quaken also stetig – und man kann kaum etwas dagegen tun. Um die Lärmbelästigung in deinem Garten zu reduzieren, könntest du erwägen, eine vogelfreundliche Gartenanlage zu schaffen, einen Springbrunnen zu installieren, Pflanzen, die Frösche anziehen, zu entfernen, Fische einzusetzen, die Froschlaich fressen, oder einen erdbündigen Zaun zu errichten.

Fazit

In den meisten Fällen muss man die Frösche quaken lassen. Dann helfen nur noch geschlossene Fenster oder zusätzliche Hilfsmittel wie Ohrenstöpsel, um des Nachts einige Stunden Ruhe und Schlaf zu finden. Wer in der Natur wohnt, hat sich jedoch recht schnell an das abendliche Paarungsquaken gewohnt und so wird es einfach von unserem Unterbewusstsein ignoriert.

Über den Autor
Autor Karl Wintermann

Karl berichtet als Redakteur bei warum-wieso.de über die verschiedensten Phänomene des Alltags. Neben dem Schreiben liebt er Kaffee und Schokolade.